GÄSTEBUCH
535 Einträge auf 107 Seiten
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525 » Ralf Hartung
Wo in München gibt es das sonst? Wo in Deutschland gibt es das sonst? Wo auf der Welt gibt es das sonst? Hochklassige Kultur an einem wunderschönen Platz bei freiem Eintritt. Ja, Theater für die Welt! Genau so soll es ein, und das Picknick gehört dazu, und die Kinder gehören dazu und auch die Hunde gehören dazu und jung und alt gehören dazu und wem das nicht gefällt, der kann ja in eines der etablierten und öffentlich geförderten Theater gehen, wo schon durch den Preis der Karten ein Teil der Welt draußen bleiben muss. Liebe, hoch verehrte Frau Dissmann, lassen Sie sich durch verstiegene Kommentare nicht beirren. Was Sie seit Jahren der Welt schenken, auch den Menschen, die von Theater wenig Ahnung haben, ist unglaublich kostbar. Dass Sie von keiner öffentlichen Institution abhängen, gibt Ihnen ja gerade die Freiheit, das Sommertheater ganz nach Ihrem Sinn zu führen. Ihre Lieder! Ihre Texte! Ihre Kostüme! Ihre Plakate! Ihr Talent und Ihr Ensemble! Ich bin ein absoluter Fan von Ihnen!

524 » Maximilian
Grüß Gott, Frau Dissmann, mein Theatersommer hat begonnen! Am 15. Juli war ich im „Bunbury“, gestern im „Jedermann“.
Ich habe meinen allerersten Besuch in Ihrem Theater genossen, ja, das kann ich nicht anders sagen. Man merkt, dass Sie Ihr Theater mit Herzblut führen und das gleiche Herzblut auch in Ihre Texte einfließen lassen. In der Herbstspielzeit werde ich mir noch einen Eindruck von Ihrer anderen Spielstätte, der sog. Mohrvilla, machen.
Zur Aufführung: Ein schön geschriebener Text, der von allen gut gespielt wurde, wobei einer der Hauptdarsteller, Herr Hirschauer, mit einem vielleicht etwas zu großen Drang nach vorne prescht, der andere Schauspieler zu schnell in den Hintergrund drängen kann, aber auch er hat eine insgesamt solide Leistung geliefert.
Im Sommertheater war ich leider alleine. Meine Großeltern werden absichtlich erst die Herbstspielzeit besuchen, das aber gerne und sicherlich auch mit Vorfreude. Die Sommerspielzeit vermeiden sie, weil man dann, wie sie sagen, vor lauter Picknickdecken das Theater nicht mehr als solches erkenne.
Bis im kommenden Herbst!

523 » Ildikó Nemzöldínű
Sehr geehrte Frau Dissmann,

seit vielen Jahren bin ich dieses Jahr das erste Mal wieder in meiner alten Zweitheimat München zu Besuch. Es ist schön, dass es der Zufall so möchte und die neue Saison 2023 Ihres Sommertheaters hiermit zusammenfallen hat lassen. Natürlich möchte ich mir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen und werde an diesem Wochenende kurzerhand eine Vorstellung 'Ihres' 'Bunbury' besuchen. Mein bis dahin eindrucksvollster Besuch in Ihrem Theater war während der Saison 2011, als sie Molières 'Der Geizige' gaben. Ramon Bessels Interpretation des zu Recht vorsichtigen Harpagon ist mir seitdem immer noch in guter Erinnerung (in Zeiten wie diesen, in denen die unteren Schichten in ihrem Ressentiment gegenüber der oberen Schicht von vielen Seiten vermehrt bestärkt werden, wäre 'Der Geizige' mit seiner konsequent richtigen Zurückgezogenheit doch das perfekte Stück für diese Saison gewesen!). Ramon Bessel gehört m.E. zu den besten Schauspielern, die Sie in ihrer Schmiede bisher unterstützt und gefördert haben. Leider wurde er dieses Jahr nicht besetzt.
Dem bisherigen Lob auf Sie, Frau Dissmann, Ihr Ensemble und Ihre Tatkraft, Ihr Sommertheater ins Leben zu rufen und zu erhalten(!), kann ich mich nur anschließen. Es ist zu loben, dass Sie Ihr Theater mit der Intention gegründet haben, (a) Schauspielertalente zu fördern, ( einen bestimmten Kanon auch ansonsten dieser Form der Kultur abgeneigten Gesellschaftsschichten zugänglich zu machen und (c) überhaupt den Zugang hierzu nicht nur von einem, wie man in Anlehnung an Pierre Bourdieu formulieren könnte, bestimmten gesellschaftlichen und ökonomischen Kapital abhängig zu machen. Sie fassen dieses Anliegen unter dem Credo "Theater für alle" zusammen. Ein hehres Anliegen, in der Tat. Gelingt die Umsetzung? Ein Verneinen dieser Frage wäre, hat man die Besucherzahl vor Augen, widersinnig. Ihr Theater ist gut besucht — und dies ist noch untertrieben, stark untertrieben. Es gelingt Ihnen, Ihr Publikum mit der klaren und reinen Explizität, mit der Sie diejenigen Stücke, die ich bisher gesehen habe (Saisons 2004-2008, 2010-2011, 2017-2018 und 2023), in Ihren Bann zu ziehen und zu begeistern. Ihre Lieder, Frau Dissmann — muss ich Ihr Talent, Lieder zu texten und zu komponieren, besonders betonen? Das dürfte sich mittlerweile innerhalb der Münchner Theaterszene (und darüber hinaus) herumgesprochen haben. Wie gerne lauschte ich auch den musikalischen Sequenzen, die Sie in ihre Stücke einbinden. Kommt nur mir hierbei der Gedanke an den Chor des antiken Dramas? Wie ich sehe, bieten Sie die Möglichkeit, vergangene Stücke auf DVD und Ihre Lieder auf CD zu erwerben. Diese Gelegenheit lasse ich mir nicht entgehen.
Was mir persönlich an Ihrer Art der Inszenierung allerdings mit am meisten gefällt, sind Ihre Kontinuität und Ihre zuverlässige Konstanz. Wie meine ich das? Es liegt Ihnen fern, das jeweilige Stück, welches auch immer Sie inszenieren, zu verunstalten und mit irgendwelchen Anachronismen aufzuladen, die dann nicht nur verfälschend wirkten, sondern mitunter auch stümperhaft und hierbei mehr als lächerlich wären, weil sie gänzlich außerhalb des Stückes angesiedelt und infolgedessen hiermit auch nicht vereinbar wären. Sie unterwerfen sich gerade nicht dem Imperativ eines wie auch immer zu bewertenden Zeitgeistes und lassen sich nicht zu dessen Sprechrohr degradieren, um auf diese Weise eine bestimmte diskursive Formation zu bewerben. Sie befinden sich — glücklicherweise — in einer privilegierten Situation, aus der heraus Sie derartige eventuell sogar nicht willkommene Verschiebungstendenzen ignorieren und sich allein Ihrem Talent verschreiben und verpflichten können. Das macht Ihr Theater so attraktiv für mich; es ist Theater, das sich nicht in ein solches Korsett zwängen lässt und gerade deswegen noch Theater ist, ein Theater, in dem allein den aufzuführenden/aufgeführten Stücken und den hierüber ursprünglich transportierten Diskursen Raum gegeben wird und infolgedessen auch die etwaige Unvereinbarkeit beispielsweise mit modernen Diversifizierungszwängen akzeptiert, d.h. als unerlässlich erkannt, werden.
Diese Stringenz, die Theater Theater und Theaterstück Theaterstück sein lässt, findet man immer weniger. Leider. Auch deswegen bereue ich meinen diesjährigen Besuch in Ihrem Theater schon jetzt nicht.

Vielen Dank für Ihre Mühen, Frau Dissmann!

Was mir dennoch nun allerdings schon immer etwas konsterniert zurücklässt, möchte ich im Folgenden kurz beschreiben, weil es sich m.E. störend auf die Stringenz eines erfüllten Theaterbesuchs auswirkt. Betonen möchte ich hierbei allerdings, dass diese Kritik nicht(!) auf Sie, d.h. auf Ihre offensichtlich unwiderlegbare Befähigung zur Theaterintendantin insgesamt, zu beziehen ist.
Die Explizität, mit der Sie ein jedes Ihrer Theaterstücke inszenieren, ist m.E. janusköpfig. Ich lobe sie weiter oben, ja, weil sie davor bewahrt, ein Theaterstück im Labyrinth der vollkommenen Unverständlichkeit verloren gehen zu lassen. Vor allem mit Ihrer Maxime „Theater für alle“, also auch für ansonsten eher Theaterferne bzw. -neulinge, durchaus eine Gratwanderung. Dennoch täte, wie ich meine, Ihren Texten ein größeres Maß an Implizität gut, indem sie die jeweils möglichen Metaebenen, die ein jeder Text und der jeweils hierüber transportierte Diskurs bieten, mehr nutzen. Die Aufeinanderbezogenheit von Signifikant und Signifikat und das Nachdenken hierüber machen einen Theaterbesuch doch erst richtig lohnenswert und interessant. Immerhin möchte man im Theater doch nicht nur passiv berieselt werden, sondern sich aktiv mit dem jeweiligen Theaterstück auseinandersetzen bzw. hierin eintauchen, und dies eben unter Anleitung des jeweiligen Autors und Regisseurs bzw., in Ihrem Fall, der Autorin und Regisseurin. Ansonsten könnte man ja auch das jeweilige Buch zu Hause etwa bei einer guten Tasse Tees und einer Schale Teegebäcks selbst lesen, wie Sie selbst es ja auch in ihrem Newsletter richtig feststellen. Wie oben beschrieben, ist hiermit aber gerade nicht das Sich-Beugen unter das Joch irgendeines anachronistischen Zeitgeistes gemeint. Dieses bedenkliche und gleichzeitig auch bedauerliche Los sollen im Speziellen die staatlichen Theater für sich exklusiv beanspruchen dürfen — oder müssen(?).
In anderen Worten kann diese Kritik etwa unter dem Schlagwort 'Selbstbewusstsein' subsumiert werden: Dem Münchner Sommertheater stünde m.E. mehr Selbstbewusstsein gut.
Wurden bisher v.a. die staatlichen Theater mit großer Kritik konfrontiert, gibt es dennoch einen Punkt, in dem sie mir einen Vorteil gegenüber dem Sommertheater haben. Dieser Punkt ist die Kulinarik. Ich meine, mich zu erinnern, dass Sie diesen Punkt in einem persönlichen Gespräch bereits früher als integralen Bestandteil Ihres Theaterkonzepts hervorgehoben haben, doch möchte ich ehrlich sein und Ihnen sowohl meine lobenden wie auch meine spinösen Anmerkungen vollständig mitteilen. Die Tatsache, dass Sie in Ihrem Theater die Möglichkeit bieten, Theaterbesuch und vollständiges Abendessen in Form eines Picknicks (also nicht nur den sog. 'kleinen Happen zwischendurch' zu kombinieren, ist m.E. ein durchaus größerer Störfaktor, der den Theaterabend und das Theatererlebnis irritieren und behindern. Dass Haustiere mitgebracht werden dürfen, fällt mir persönlich auch negativ auf. Mitunter kam es mir im Zuge früherer Besuche vor, als würden Ihren Theaterstücke von manchen nur als Nebenschauplatz wahrgenommen. Das wäre schade und unpassend.
Eine kleine, mitunter vielleicht als übertrieben wahrgenommene, aber dennoch notwendige Bemerkung noch: Wieso wird der Spielort Ihres Theaters als Amphitheater ausgezeichnet, wohingegen die bauliche Struktur des Halbrunds explizit auf ein Theater verweist? Ich kann mich hier nur auf die Bedeutungen antiker Vorbilder beziehen, denen zufolge die bauliche Struktur des Zuschauerraumes eines Amphitheaters einen geschlossenen Kreis bezeichnet und der eines Theaters ein Halbrund, maximal ein Hufeisen. Der Zuschauerraum des Münchner Theaters im Englischen Garten ist, wenn ich mich recht erinnere, ein Halbrund, weswegen die Bezeichnung bloß des Theaters angebrachter wäre (auch die Stadt München weist den Spielort als Amphitheater aus!). Abgesehen davon, dass antikes Amphitheater und Theater für unterschiedliche Aufführungen bestimmt waren. Ein früherer Kommentar erinnert bereits hierin, wie ich sehe. Der große Andrang an Zuschauern sprengt das vorhandene Platzangebot, ja, so dass man allein in diesem Zusammenhang der Sitzverteilung der Zuschauer von einer etwa 'überdehnten' Hufeisenform ausgehen kann, die nur im weitesten Sinne auf die Struktur eines Amphitheaters rekurriert, dennoch führt diese Bezeichnung aus besagtem Grunde in die Irre.

Sehr geehrte Frau Dissmann, abschließend möchte ich hervorheben, dass Sie und Ihr Sommertheater eine Bereicherung für die Münchner, ja, die gesamtdeutsche Theaterwelt bedeuten. Ich bewundere Ihre Entschlossenheit, Ihr Theaterprojekt zu erhalten und fortzuführen und freue mich auf meinen diesjährigen Besuch in Ihrem Sommertheater und verbleibe mit herzlichen Grüßen,

Ildikó Nemzöldínű

522 » Lavinia, Corinna, Martin, Ben
Vorfreude!
Heute Abend werden wir euer Theater besuchen. Urlaub! Endlich wieder Sommertheaterzeit!
Die Grillwürste sind gegrillt, die Salate ziehen im Kühlschrank, das Bier wird gekühlt, der Hund ist gewaschen und gestriegelt, der Bollerwagen steht bereit.
Wir freuen uns schon riesig auf unser Essen im Park und eure Aufführung. Für Freunde der gepflegten Kultur ein absolutes Muss!
Bis heute Abend, ihr Lieben!

521 » Ehepaar Berg
Guten Abend,

wir waren zum ersten Mal Besucher des Münchner Sommertheaters. Als sozusagen Neu-Münchner und beinahe Anwohner hatten wir zwar schon des Öfteren von besagtem Theater gehört, doch erst in diesem Jahr überschnitt unser abendlicher Spaziergang sich mit einer Ihrer Vorstellungen. Kurzerhand wurden Spaziergänger zu Theaterbesuchern, allerdings ohne entsprechende Garderobe, wie man sie von anderen Theaterbesuchen kennt. Persönlich eine neue und zugleich überwältigende Erfahrung.
Aus dem Theater wurde dann innerhalb kürzester Zeit ein Amphitheater. Dennoch werden hier keine Naumachien, Gladiatoren- oder Tierkämpfe gegeben. Das Münchner Sommertheater ist, wie wir erkennen durften, eine Institution und zieht Interessierte aus nah und fern an. Das nächste Mal werden wir nicht nur zufällig, sondern gezielt Ihr Theater aufsuchen.
Die Theateraufführung selbst hat uns sehr gefallen: Schauspieler, die mit Elan ihrer Berufung folgen, unter der Regie einer gleichermaßen engagierten Regisseurin. Ein Genuss.

Vielen Dank,
Barbara & Friedrich Berg
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